Truma Combi 6

„Truma Combi 6“, so heißt unsere Heizung mit integrierter Warmwasseraufbereitung. Den Namen raus zu bekommen war noch die leichteste Übung …

Heute Vormittag haben wir nochmal den nahegelegensten Truma-Servicepartner herausgesucht, die Adresse ins Navi eingegeben und nachdem wir alles verstaut hatten und die Rechnung am Campingplatz beglichen haben sind wir losgefahren. Nach etwa 30 Minuten Fahrtzeit sind wir zuerst einmal daran vorbeigefahren und nach einem Wendemanöver haben wir die sehr versteckte Werkstatt doch gefunden. Wir haben dem Techniker ganz kurz erklärt was mit unserer Heizung nicht stimmt und er sagte zuerst nur „Es ist nicht so, dass ich auf Sie gewartet hätte“, er hatte also heute ganz schön was vor. Dennoch war er wirklich sehr freundlich und hat gesagt er wird einen kurzen Blick darauf werfen, „… vielleicht ist es ja nur eine Kleinigkeit“. Aus dem kurzen Blick wurde schnell mal eine Stunde der Analyse mit dem Diagnosegerät und einem anschließenden Anruf bei der Truma Servicehotline. Dort hängt man aber nicht wie bei den meisten Hotlines in der Warteschlange sondern wird zurückgerufen wenn man sich vorher als Techniker unter dieser Nummer registriert hat. Wir haben in der Zwischenzeit etwa 1,5 Stunden im Wohnmobil gewartet aber er ist immer wieder zwischendurch rausgekommen, hat gesagt es hat noch keiner zurückgerufen und ob wir einen Kaffee wollen oder uns an den Strom anstecken wollen um mit der Klima vorübergehend elektrisch zu heizen damit uns nicht kalt wird, wirklich sehr sehr freundlich. Er hat sogar versucht einen befreundeten Truma-Techniker anzurufen der sich angeblich sehr gut mit diesen Geräten auskennt und täglich Störungen dieser Art behebt, leider war der auch nicht gleich erreichbar.

Als dann sein Bekannter zurückrief hat er ihm die Problematik erklärt:

Also das Gerät startet grundsätzlich und beginnt auch mit der 4kW-Stufe zu heizen. (Dazu muss man wissen, dass diese Kombiheizung zwei Leistungsstufen hat: eine mit 4kW um einen hohen Temperaturunterschied zwischen der vom Temperaturfühler ermittelten Innentemperatur under der gewünschten Temperatur auszugleichen und eine mit 2kW auf die dann zurückgeschalten wird wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist oder nur ein geringer Unterschied auszugleichen ist.) Jedenfalls schaltet das Gerät nach einer gewissen Zeit vom 4kW- in den 2kW-Modus zurück und geht kurz darauf in eine Störabschaltung und wirft dann Fehlercode 112, 202, 46, 184 oder sonst noch irgendwelche aus, fast jedes Mal ein anderer. Außerdem gab es zwischendurch auch Fehler im Betrieb mit 4kW. (Dabei hatte er den Umluftmoter, also den der dann die Luft durch die Rohrleitungen verteilt, aber nicht eingeschaltet, für mich gar nicht so unwichtig diese Information wie sich etwas später herausgestellt hat.) Jedenfalls meinte der Experte am Telefon es könnte irgendetwas mit dem Verbrennungsmotor zu tun haben, den hatte der Techniker aber vorher schon proaktiv getauscht, hat auch nichts gebracht. Dann eventuell die Verbrennungskammer oder ähnliches, jedenfalls nichts was man spontan beheben könnte. Gleich nachdem dieses Gespräch zu Ende war hat die offizielle Truma-Servicehotline zurückgerufen und er hat das Problemverhalten nochmal erklärt, der Techniker dort meinte es könnte an der Gaszufuhr oder der Platine liegen, also einem Schaden an der Elektronik, er soll zuerst die Gasflasche direkt an dem Gerät anschließen um Probleme in der Leitung auszuschließen und danach die Platine tauschen. Nachdem alle drei Flammen am Kochfeld einwandfrei parallel zur Heizung in der 4kW-Stufe funktioniert haben hat er den Gasdruck mal als Ursache ausgeschlossen, vor allem mit weniger Leistung gibt es plötzlich Probleme!? Irgendwie nicht so logisch.

Jedenfalls hat kurz darauf sein Bekannter nochmal angerufen der Zwischenzeitlich darüber nachgedacht hatte und empfohlen zuerst das automatische Schließventil für das Gas zu kontrollieren. (Das funktioniert etwa so: Beim Starten zieht eine starke Magnetspule eine Kugel von der Gasleitung weg damit das Gas fließen kann und die dann von einer weniger starken Spule, der Haltespule, gehalten wird. Sollte spontan der Strom weg sein schließt das Sicherheitsventil somit automatisch und es kann kein Gas unkontrolliert entweichen. Es gibt aber scheinbar zwei Spannungen oder Ventile, einmal für 2kW und einmal für 4kW). Jedenfalls muss man das Gerät dafür komplett ausbauen und er hat jetzt, nach insgesamt fast vier Stunden vergangen waren, wirklich keine Zeit mehr dafür weil er noch eine Photovoltaik-Anlage für einen Kunden montieren muss der das Fahrzeut morgen abholt. Ich habe vorgeschlagen das Gerät selbst auszubauen … kann ja nicht so schwer sein 😉 Wir haben also für morgen um 10 Uhr einen Termin bekommen und sind wieder zurück auf unseren bekannten Campingplatz außerhalb von Berlin gefahren.

Zum Ausprobieren ob es wirklich nur auf dieser 2kW-Stufe Probleme gibt haben wir einfach mal den Temperaturfühler ausgebaut und aus dem Fenster hängen lassen. Und siehe da, tatsächlich heizt das Teil fast 30 Minuten ohne Probleme durch und wir hatten schon fast tropische 24 Grad. Auf die Idee sind wir eigentlich nur gekommen weil in das Gerät beim Testen mit dem Diagnosetool in der 4kW-Stufe fehlerfrei gelaufen ist und nach etwa 10 Minuten einen ganz anderen Fehler als sonst ausgeworfen hat. Nachdem ich die Fehlernummer gegooglet habe hat sich herausgestellt, dass es sich um eine Überhitzung gehandelt hat die man eigentlich nur mit dem Diagnosetool hinbekomt weil der Umluftmotor sonst automatisch starten würde, der Techniker hat ihn aber nicht eingeschaltet. Diese 24 Grad sind allerdings eine Situation mit der wir eigentlich auch gut leben könnten, man müsste die Temperatur eben manuell regeln aber da wir eventuell schon kurz vor einer Gesamtlösung stehen habe ich das verwinkelte Gerät am Abend doch noch ausgebaut.

Lange Rede gar kein Sinn: Grundsätzlich könnten wir „manuell“ heizen wenn das Gerät nicht mittlerweile vor dem Schrank Platz genommen hätte.

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Heizgerät im ausgebauten Zustand

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Kabel- und Rohrsalat – ob ich das wieder zusammgebastelt bekomme!?

Fortsetzung folgt …

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