Lissabon

Nach dem anstrengenden Surfcamp musste zur Abwechslung mal wieder einmal eine anständige Stadtbesichtigung her. So sind wir vergangenen Samstag nach knapp zweistündiger Fahrt in der entferntesten und auch, laut dem ursprünglichen Plan, der letzten europäischen Hauptstadt auf unserer Reise angekommen, nämlich in Lissabon. Dem ursprünglichen Plan nach wollten wir eigentlich schon zum Sommerbeginn in Portugal sein und vom Westen her die Mittelmeerküste bis Italien entlang fahren, da wir uns aber dann doch dazu entschlossen haben von England aus nach Hause auf Heimaturlaub zu fahren anstatt nach Wien und wieder zurück zu fliegen hat sich dieser Plan geändert und wir sind erst jetzt, zum Ende unserer Reise, hier vorbei gekommen.

Jedenfalls gibt es nur einen einzigen Campingplatz in der Nähe von Lissabon und da wir ja immer noch im Sparmodus sind haben wir zuerst einen günstigeren Platz im Free-Camping Bereich genommen anstatt einen befestigten Stellplatz für Wohnmobile. Was uns die Dame bei der Rezeption aber nicht gesagt hat war, dass das ganze Gebiet komplett schief und nicht für ein Wohnmobil in Eltons Größe geeignet ist. Nachdem wir etwa eine halbe Stunde verschiedenste Möglichkeiten ausprobiert haben sind wir nochmal zur Rezeption um auf einen Wohnmobilstellplatz aufzurüsten und wenige Minuten später sind wir auch schon fix und fertig gestanden. So einfach kann es sein wenn man ein paar Euros mehr hinlegt 🙂

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Stellplatz mit privatem Tischchen, Frischwasser, Abwasser, Mistkübel und ganz in der Nähe der Duschen und Toiletten

Am Sonntag sind wir zuerst mit dem Autobus nach Belem, einem Stadtteil am Fluss Tejo, gefahren um uns das Torre de Belem anzusehen. Dieser Turm ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons und wurde unter anderem zu Verteidigungszwecken und zur Begrüßung der Seefahrer eingesetzt. Außerdem wurde er im 19. Jahrhundert zwischenzeitlich auch als Gefängnis verwendet. Ursprünglich gab es auf der anderen Seite des Tejo noch einen zweiten Turm der allerdings, wie ein Großteil der Stadt, bei einem starken Erdbeben im Jahre 1755 zerstört wurde. Ursprünglich wurde der Turm auf einem Felsen im Tejo errichtet, durch Aufschüttungen ist er aber mittlerweile über eine kurze Brücke zu erreichen.

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Torre de Belem

Von dieser Uferseite ist außerdem die Brücke über den Tejo, die „Brücke des 25. April“, und die Cristo-Rei-Statue zu sehen. Die Brücke haben wir bereits bei unserer Ankunft passiert, sie erinnert ein bisschen an die Golden Gate Bridge was daran liegt, dass sie von amerikanischen Ingenieuren geplant wurde. Übrigens gibt es eine zweite Brücke über den Tejo, die Vaco da Gama Bridge ist mit über 17 Kilometern die längste Brück Europas und eine der längsten der Welt. Die Cristo-Rei-Statue erinnert ebenfalls an ein anderes Bauwerk, nämlich an die Christus Statue in Rio de Janeiro. Sie wurde im zweiten Weltkrieg geplant und sollte gebaut werden wenn Portugal vom Krieg verschont bleiben würde, da das eingetreten ist weil Portugal neutral geblieben ist wurden die Pläne nach Kriegsende umgesetzt.

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Brücke über den Tejo und Cristo-Rei-Statue

Nachdem wir in Belem noch ein paar weitere Sehenswürdigkeiten besucht haben sind wir mit der Straßenbahn weiter ins Zentrum von Lissabon gefahren.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Belem:

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Mosteiro dos Jerónimos

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Padrao dos Descobrimentos (deutsch: Denkmal der Entdeckung)

Gerade im Stadtzentrum angekommen sind wir beim Praca do Comercio ausgestiegen und durch den Arco da Rua Augusta (Triumphbogen) über das Stadtviertel Baixa zum Rossio, einem weiteren öffentlichen Platz. Hier sieht man sehr viele Restaurants und Geschäfte, den Elevador de Santa Justa, ein Aufzug mit einer Aussichtplattform mit Blick über die Innenstadt, und hier fährt auch ein weiteres sehr bekanntes Wahrzeichen von Lissabon hin und her, die Tram No. 28. Diese kleine gelbe Straßenbahn fährt krächtsend und quietschend durch die berühmtesten Stadtviertel und bahnt sich ihren Weg durch engste Gässchen, wenn man neugierig den Kopf aus dem Fenster hält und nicht aufpasst hat man schnell mal ein Schild oder eine Hausmauer im Gesicht. Natürlich haben wir uns eine zweckmäßige Fahrt zur Basilika Estrela und dem grünen Park direkt gegenüber nicht entgehen lassen, davor haben wir allerdings noch das Castelo de Sao Jorge besucht, die ehemalige Festungsanlage der Stadt.

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Praca do Comercio

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Arco da Rua Augusta

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Tram No. 28

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Elevador de Santa Justa

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Rossio

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Lange Schlange vor der Anfangsstation der 28er Tram, wir haben uns nicht lange hier angestellt sondern sind bei einer etwas späteren Station nahe der Burg nach nur ein paar Minuten Wartezeit gemütlich eingestiegen um zur Basilika zu kommen

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Praca da Figueira mit der Burg im Hintergrund

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Castelo de Sao Jorge

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Aussicht über die Stadt von der Burg aus

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Camera Obscura auf der Burg – hier werden 360° Livebilder aus der Umgebung von einem Spiegel auf den Tisch projeziert und wir haben in einem 15 minütigem Vortrag viel über die Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Stadt erfahren

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Aussicht auf den Stadtteil Alfama

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Basilica Estrela

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Basilica Estrela

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Tram No. 28 Selfie

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Nach unserem anstrengenden Tag haben wir uns noch eine bekannte Lissaboner Mehlspeise, ein Puddingtörtchen, gegönnt bevor wir wieder mit dem Bus zurück gefahren sind.

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Am Praca da Figueira, von wo unser Bus losgefahren ist, und allgemein in der ganzen Stadt waren viele dieser Tuk Tuks zu sehen die man üblichweise aus Thailand kennt

Während unseres Aufenthalts in der Stadt ist uns eingefallen, dass wir unsere Flaschenpost die wir eigentlich schon in Melides auf die Reise schicken wollten vergessen haben. Aber am nächsten Tag und auf dem Weg nach Madrid (zwar ebenfalls eine europäische Hauptstadt aber wie beschrieben ursprünglich nicht auf unserem Plan) sind wir ja nochmal über die Brücke über den Tejo gefahren und Nadja hat die Post mit zwei gekonnten Würfen während der Fahrt aus dem Fenster hinunter in den Fluss geworfen … und hoffentlich kein darunter fahrendes Schiff getroffen 😉

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